Bei diesen drei Worten nehmen die meisten Männer entweder die Beine in die Hand oder machen vorsichtshalber mal direkt zu.
Das ist bei Manu ähnlich. Ich habe ja schon einige Male über Tierarztbesuche mit den Hunden berichtet. Kurz zusammengefasst: Daphne ist völlig brav, Cleo duldet (ausser jemand geht an ihren Popo, dann wird’s ungemütlich) und Manu – tja, Manu tut, was Manu eben so tut. Sie verweigert die Mitarbeit, ihre Kooperationsbereitschaft befindet sich etwa auf der Höhe (oder besser in der Tiefe) des Marianengrabens.
Nach unzähligen Versuchen, diesem Hund die Zähne zu putzen, zahlreichen, von ihr zerbissenen Aufsatzzahnbürsen der Emmi-Pet, harten Kämpfen beim Einsatz eines Putzlings gebe ich mich geschlagen. So habe ich denn heute morgen mit einem Profi telefoniert, ein sehr guter, auf Zahnmedizin spezialisierter Tierarzt. Ich war dort vor Jahren mal mit Mona, die sich unglücklicherweise einen Vorderzahn abgebrochen hat und der operativ entfernt werden mußte. Hat alles gut geklappt, obwohl Mona ca. 12 Jahre alt war, Vertrauen zum Tierarzt ist vorhanden.
Die wirklich sehr freundliche Mitarbeiterin der Praxis bot mir einen Termin zur Zahnsteinentfernung ohne Narkose an. Generell bin ich natürlich überhaupt kein Freund einer Narkose. Angesichts der Befindlichkeiten unseres Rabauken halte ich das aber für das absolut kleinere Übel. Ich habe der Dame das Verhalten unseres Hundes erklärt aber sie meinte, ich soll mal vorbeikommen und sie schauen dann mal. Aha. Da wird einem doch so ganz nebenbei die eigene Unfähigkeit im Umgang mit dem eigenen Hund vor Augen geführt. Übrigens hat mir mal ein sehr entfernter Bekannter erläutert, ich solle mal an der Beziehung zu meinem Hund arbeiten, dann wären auch Tierarztbesuche kein Problem. Wieder Aha. Er hat mir nur leider nicht erklärt, wie ich das machen soll. Und ich habe ehrlich gesagt keine Idee. Vielleicht bekomme ich hier Tipps? Muß aber schnell gehen, der Termin ist sehr zeitnah. Ich habe also keine Zeit für monatelanges Heititei, Pendeln o.ä.
Wisst Ihr, ich glaube, ich habe eine gute Beziehung zu meinen Hunden. Bei Daphne darf ich den Zahnstein mit einem Schaber entfernen, kein Problem. Bei Cleo geht das auch, etwas mühsamer zwar, aber es geht. Nur bei Manu, da geht eben nix. Ich kann ihr erzählen, dass hinten, oben, unten und innendrin alles in Ordnung ist. Das sie mir wirklich vertrauen kann, ich nur ihr Bestes möchte, sie nach einem Tierarztbesuch, den sie ohne Zicken aushält, eine 2kg schwere Fleischtorte für sich ganz alleine bekommt – sinnlos, der Hund schlägt meine sämtlichen Bemühungen mit einem Grinsen aus.
Und nun haben wir einen Termin in der nächsten Woche. Unter Corona-Bedingungen darf ich nur mit bis zur Anmeldung. Dann muss ich Manu abgeben, kann aber wohl von draußen in das Behandlungszimmer sehen. Liebes Praxisteam, das mache ich. Ich frage auch, ob ich das durch das Fenster filmen darf. Darf ich wahrscheinlich nicht, Persönlichkeitsrechte und so. Das ist schade, weil es bestimmt sehr amüsant werden dürfte. Die einzige Ausnahme könnte sein, dass Manu dermassen eingeschüchtert ist, da weder ich noch ihre beiden Kumpaninnen zum Pfötchenhalten dabei sind und sie evtl. denkt, OK, ich mache den Quatsch hier besser mal mit, wer weiß, was sonst noch passiert.
Ich bin gespannt. Und ich werde berichten.
Großartiger Text! Bin gespannt auf die Fortsertzung.
Danke meine Liebe. Nächste Woche folgt Teil 2
Madame schaut eher nach “ Hier gibt es nix zu reden „. Toi, Toi, Toi also.
Genau lieber Helmut. So sieht es aus und so meint sie es auch 🙂
Also ich warte mal, wie weit Manu die Klappe aufreißt und/oder die Plague geplagten Zähne fletscht, in einer Situation ohne Unterstützung der Schwestern.