Morgens um 07:00 in Deutschland. Ich bin mit unseren Hunden Manu und Cleo unterwegs, Gassigang. Cleo darf nach wie vor nur an der Leine laufen, Manu bekommt auch keinen Freigang – mitgefangen, mitgehangen.
Wir gehen eigentlich immer den gleichen Weg, kennen dort die meisten Hunde und auch deren Halter. An einem Haus gehe ich gerne sehr, sehr aufmerksam vorbei. Dort lebt nämlich ein Hund, Rüde, groß, von der Statur in Richtung Rottweiler, aber ein Mischling. Dieser Hund meint, die Strasse und der Grünstreifen gehören ihm. So auch heute. Die Haustür steht offen, das sehe ich schon von Weitem. Und als wir auf dieser Höhe sind, kommt er schon, der nette Hund. Läuft über die Strasse und baut sich vor uns auf. Körpersprachlich mit eindeutigem Alleinanspruch auf Gehweg, Grünstreifen, wahrscheinlich auf die ganze Stadt. Besitzer nicht zu sehen. Na prima, das brauche ich wie Zahnschmerzen und um die Uhrzeit schon mal gar nicht. Wir können uns eine Rangelei nicht leisten, Cleo darf keine wilden Sprünge machen und schon mal gar nicht umgeworfen werden.
Nun denn, meine (Selbst)Verteidigungskünste sind gefragt. Ich habe für solche Situationen gerne ein Hilfsmittel dabei, eine klappernde Kette, zu diesem Zweck extra im Baumarkt gekauft. Sie soll nämlich nicht so klingen wie ein marktübliches Kettenhalsband, um beim Hund keine Assoziationen zu wecken oder unschöne Verknüpfungen hervorzurufen.
Ich also Kette wurfbereit in der erhobenen Hand und habe den Hund angebrüllt. Glaubt mir, im Umkreis von 200m waren alle wach. Es ist sowieso Aufstehzeit, ich bin da hemmungslos. Hund ist von meinem Gebrüll und der Körperhaltung – ja, was ist er? Beeindruckt, erstaunt über so viel Frechheit? Ist mir eigentlich egal, er bleibt auf jeden Fall stehen. Muß wohl erst mal nachdenken und sich eine Strategie überlegen. Das habe ich dann auch getan, dank ausreichend Adrenalin geht das dann blitzschnell. Er war wirklich gut beraten, dort stehen zu bleiben, alles andere wäre für ihn recht unangenehm geworden. In solchen Momenten bin ich zu recht viel fähig und bereit.
Das Frauchen vom Hund wurde von meinem Gebrüll wohl auch geweckt, sie kam nämlich aus dem Haus gestürzt und eilte mit besorgter Miene zu ihrem Hund.
Sie rief „ Oh Gott, ich dachte schon, es sei etwas passiert“. Ich habe das kommentiert, werde es jetzt aber hier nicht wiederholen.
Dann habe ich die Hunde zum Hort gefahren. Cleo aus dem Wagen gehoben, sie darf ja nicht springen, die beiden anderen schon. Während ich noch mit dem Schlüssel hantiere, muss Cleo sich im hohen Bogen übergeben. Und nein, es liegt nicht an meiner Fahrweise! Anhand der Menge würde ich mal schließen, dass das nicht nur das Frühstück war. Im Anschluss daran verspürte sie den Drang, sich auch am anderen Ende zu entleeren, wenn ihr versteht, was ich meine. Wesentlich kleinere Menge, aber auch mit ordentlich Streukraft ausgestattet. Prima.
Im Büro angekommen schnell in die Kantine. Dort fällt mir dann die Tasche mit dem Kleingeld aus der Hand, die Münzen suchen sich ihren Weg. Ich kaufe mir eine Schüssel Obst, einmal in der Woche habe auch ich den Drang nach gesunder Kost. Diese Schüssel ist mir dann im Büro runtergefallen, die Obststückchen kullern fröhlich durch die Gegend.
Es ist anscheinend kein guter Tag. Und er ist ja noch jung….
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