Schon lange beschäftige ich mich mit den zahlreichen Importen von Hunden aus dem Ausland. Mit blumigen Texten beschrieben sucht „die arme Maus“ ein neues Zuhause. Die Mitleidstexte sind dank der Fantasie der Schreiberlinge wirklich unerschöpflich. Alles, was nicht bei 3 auf einem Baum sitzt, wird vermittelt, ob es passt oder nicht. Schließlich ist man ja ein „Tierschützer“ und „Retter“. Gott sei Dank kenne ich einige Vereine persönlich, die offen und ehrlich vermitteln und auf die man sich verlassen kann. Sonst würde ich wirklich noch verzweifelter sein.
Jetzt berichte ich von einem „Fall“ aus erster Hand.
Der kommt ein Hund aus -na woher? Richtig, endlich mal wieder aus Rumänien. So viele Hunde, die hier in DE in den letzten Jahren angekommen sind -ganz Rumänien müsste eigentlich hundefrei sein. OK, ein bisschen übertrieben, seht es mir nach. Ich bin gerade emotional. Wütend trifft es besser.
Hund, ca. 5 Jahre alt, hat das ganze bisherige Leben in einem Shelter in Rumänien verbracht. Kennt nichts, keine Außenreize, keine Umweltgeräusche, die hier in Deutschland an der Tagesordnung sind – nichts. Nur die Hunde und halt eben die wenigen Menschen, die kommen, um sie zu „versorgen“.
Nun denn, es finden sich Interessenten, denen das mitfühlende Herz überläuft und sie wollen diesem Hund ein Zuhause geben. Anfang Januar 2020 kommt der Hund also hier in Deutschland an. Als schüchtern wird er beschrieben, sanftmütig und als „Schmusebacke“.
Die Realität zeigt sich dann anders. Der Hund hat Angst. Verkriecht sich in einer Ecke und kommt dort einfach nicht raus. Nur nachts, wenn die Menschen in ihren Betten liegen, traut sich dieser Hund raus aus seinem „sicheren“ Unterschlupf. Macht kleines und großes Geschäft in’s Haus, nicht schön. Aber man hat ein großes Herz, sieht darüber hinweg, zumindest für 14 Tage. Dann ist es vorbei mit der großen Hundeliebe und dem Verständnis. Die Nerven liegen blank – Hund muß weg.
Im Nachhinein kommt dann heraus, dass der Hund sich wohl schon in Rumänien verkrochen hat, angeblich wurde er dort gemobbt. Kann man glauben, muß man aber nicht. Aber warum zum Teufel wird den Interessenten das nicht vorher erzählt sondern erst auf Nachfrage? Wesentliche Unterstützung erfolgt nicht, ein anderer Platz ist auch nicht in Sicht und so beschließt man, dass der Hund zurück nach Rumänien muß.
Ich flippe hier wirklich aus und versuche nun, einen Platz für diesen völlig verstörten Hund zu finden. Die Nochbesitzer sind natürlich nicht bereit, irgendwelche Kosten zu übernehmen, schließlich haben sie ja schon die Vermittlungsgebühr gezahlt. Und sie interessieren sich nun für einen anderen Hund von genau diesem Verein. Den schauen sie sich jetzt mal an, schließlich will man ja Gutes tun und einen Hund „retten“.
Versteht man jetzt meine Überschrift?
Also – ist hier jemand oder kennt jemand jemanden, der diesen Hund bei sich aufnehmen kann? Es muß schnell gehen, der nächste Vermittlungstransport dieses Vereins steht an und der Hund wird dann vermutlich sehr zeitnah, auf welchen Wegen auch immer, zurückgekarrt.
Ich werde natürlich weiter berichten. Den Namen des Vereins gebe ich nicht bekannt, Fragen hierzu sind völlig überflüssig. Zumindest solange nicht, bis der Hund entweder hier ein neues Zuhause hat oder tatsächlich zurückgefahren wurde. Dann bin ich bereit, Ross und Reiter zu nennen. Wenn ich genug gekotzt habe.
Hallo Marion,
ich kann den Hund leider nicht nehmen, weil ich voll berufstätig bin :-(. Mit tut das so leid für den Hund und ich habe aktuell auch einen Stinkwut auf die Leute, die ihn adoptiert haben.
Ich arbeite 1 x in der Woche für ein paar Stunden ehrenamtlich im Tierheim in Neuss-Bettikum. Ich kenne das leider nur zu gut mit den rumänischen Hunden und Katzen und den Leuten, die was Gutes tun wollen, aber so auch einfach aus der Laune heraus, einen Hund haben wollen, aber dem Tier keine Zeit zum Eingewöhnen geben, weil sie keine Ahnung von Hunde-/Katzenhaltung etc. haben. Nach 2 Wochen kommt der Hund / die Katze wieder zurück, weil sich das Tier nicht so verhält, wie sie es wollen (gggrrrrr)
Ich finde deine Arbeit toll und glaube auch, dass du sehr mit so einem Tier fühlst und leidest.
Ich wünsche dir und besonders dem Hund alles erdenkliche Gute und wünsche ihm und dir sehr, dass er in Deutschland bei guten und lieben Menschen bleiben kann.
Ich kenne leider niemanden in meinem Bekanntenkreis, der ihn nehmen könnte, da sie alle Vollzeit arbeiten oder schon zu alt sind ( Eltern und Schwiegereltern, die ja Zeit haben, aber mit 80 Jahren sollte man keinen Hund mehr adoptieren).
Ich sehe immer wieder bei uns im Tierheim, dass Tiere abgeben werden, weil der Vorbesitzer gestorben ist.
Ich habe selber 2 alte Katzen aus dem Tierheim adoptiert, bei denen das auch der Fall war.
Viele Grüße
Ines
Liebe Marion,
endlich mal eine klare Sprache.
Es ist wirklich zum Kotzen . Wir kotzen alle mit.
Eine riesige Sauerei ,diese permanenten Hundetransporte aus Rumänien. Es wird mit dem Elend der Hunde nur Geld gemacht.
Oft werden diese armen Kreaturen dafür extra vermehrt.
Der Tierschutz kommt durch diese kranken und verstörten Hunde in Misskredit.
Es ist eben sehr einfach und kostengünstig rumänische , ungarische und polnische Hunde mit grossen Transportern nach Deutschland zu bringen. Eine reine Geschäftemacherei.
Das gehört verboten. Die Kontrollen müssten schärfer sein. Wenn Deutschland aufhören würde , solche Hunde aufzunehmen, hätte Rumänien automatisch weniger Hunde. Wenn man damit kein Geld mehr verdienen kann , wird es uninteressant Hunde zu vermehren.
Aber wir haben hier in GR auch genug Bekloppte , die jeden Hund von der Strasse holen, um ihn dann in Käfigen einzusperren.
Solche Angsthunde sind nicht zu vermitteln.
Die Menschen , die gern einem Auslandshunde eine Chance geben wollen , sollten sich vorher sehr gut informieren, wo und wie der Hund vorher gelebt hat.
Ein Shelterhund aus einem Käfig wird immer Probleme haben.
Es ist nicht zu fassen, wie verantwortungslos manche Organisationen vorgehen.
Es macht traurig und wütend zugleich .
Barbara