Gestern Abend , also am 01.07.2017 um 20:38h erreicht mich eine SMS eines mir unbekannten Absenders:

„Guten Abend,  ich habe auf der Internet  die rosa entdeckt.  Wir suchen so einen kleinen Hund. Da ich an Krebs leide und ich eine Beschäftigung neben der Arbeit und auch danach suche,  ich aber keine Kraft habe einen Welpen noch zu erziehen,  würde ich gerne einen kleinen Hund ein Zuhause geben wollen.  Allerdings schreiben Sie nur im Umkreis von 80km zu vermitteln,  wir wohnen in xxx (wegen der Anonymität durch xxx ersetzt),  das sind 85km.  Vielleicht kommt man doch zusammen.
Ich würde mich zumindest freuen von ihnen zu hören,  um ggf ein treffen oder weitere Informationen auszutauschen.

Wünsche einen schönen Abend noch.
MfG‘

Heute, 02.07. um 12:13h folgt dann eine weitere SMS, gleicher, immer noch unbekannter Absender:

„Guten Tag,  ich habe gesehen das rosa nicht mehr da ist.
Eigentlich sollten sie auch die Menschen informieren die sich für ein Tier interessieren sei es positiv oder negativ.
Keinerlei Reaktion sieht für solch eine Institution wie ihre nicht gut aus. Gibt ein schlechtes Bild ab.

Schönen Sonntag noch
MfG“

Zwischen diesen beiden Nachrichten liegen knappe 14 Stunden. Und mir platzt jetzt einfach mal der Kragen.

Lieber Interessent für Rosa. Ich bedaure unendlich, dass Sie eine wirklich ernsthafte Erkrankung haben. Trotzdem haben wir tatsächlich zwischen Samstagabend und heute vormittag einfach mal keine Zeit, Ihnen eine Antwort zu senden. Was meinen Sie eigentlich, wo Sie sich befinden? Im Büro für spektakuläre Wunscherfüllung? Da liegen Sie falsch. Sie sind gelandet bei sehr ernsthaften und überaus engagierten Tierschützern. Und das sind Menschen. Menschen, die es sich tatsächlich erdreisten, ihr Telefon auch einfach mal abzuschalten und sich um ihre Familie und ihre eigenen Tiere kümmern. Und auch wenn SIE das meinen – wir sind kein Dienstleistungsunternehmen.

Und hier meine finale Antwort an Sie:

Wenn Sie keine Geduld aufbringen, gerade einmal 14 Stunden abzuwarten, wie wollen Sie dann die dringend erforderliche Geduld herbeizaubern, die ein Lebewesen benötigt, um sich neu zu orientieren und sich bei Ihnen einzuleben? Davon abgesehen sind die Tiere, für die wir hier einstehen, beileibe keine „Beschäftigung“. Es sind Lebewesen, die das höchstmögliche Maß an Respekt, Zuneigung, Fürsorge und Zeit verdienen. Aber ich verzeihe Ihnen Ihre womöglich unbedachte Wortwahl, vielleicht ist es Ihrer Enttäuschung zuzuschreiben.

Aber auch wenn Rosa noch ein Zuhause suchen würde – in xxx würde sie es nicht finden. Garantiert und ganz sicher nicht. Und meine „Institution“ ist ganz schön stolz darauf, nicht jedem, der sich dazu berufen fühlt, ein Lebewesen anzuvertrauen.

Schönen Sonntag noch!