… bei uns ist etwas gestört. Letzte Woche Dienstag musste ich ja mit Manu in die Klinik und Cleo und Daphne sind in den Hort gegangen. Von diesem Moment an war hier irgendetwas nicht in Ordnung. Ich konnte es zunächst nicht genau benennen, mein Bauchgefühl sagte mir aber ziemlich deutlich, es stimmt etwas nicht.

Am Donnerstag letzter Woche habe ich Daphne, unsere kleine griechische Töle ertappt, als sie Manu bestiegen hat. Beim späteren gemeinsamen Spaziergang hat Daphne unsere Cleo ganz eindeutig zum Spiel aufgefordert, das passiert sonst eigentlich nie. Wenn Daphne überhaupt spielt, dann eigentlich immer mit Manu. Mmmmhh, Spitz pass‘ auf, dachte ich so bei mir.

Eigentlich liegen Cleo und Manu immer sehr nah beieinander. Sie teilen sich ein Körbchen und halten immer engen Körperkontakt. Seit ein paar Tagen ist das nicht so, ganz im Gegenteil. Cleo hält Abstand und ich zergrübele mir den Kopf, was los ist. Klar, Manu ist nicht fit und sicher bekommt sie etwas mehr Aufmerksamkeit als sonst. Das ist aber nichts im Vergleich zu dem Theater um Cleo mit ihren operierten Knien. Damals war ich ja wirklich eine dieser furchtbaren Helikopter-Mütter, die jede Bewegung, jedes Seufzen, jede Zuckung mit übergrosser Besorgnis betrachtet habe. Heute bin ich ein bisschen (!) abgeklärter, zumal es Manu ja nun so schlecht auch gar nicht geht.

Aber wieder dazu gelernt – ein Familienverbund wie bei uns und wahrscheinlich auch bei anderen ist ein diffiziles und fragiles Gebilde. Anscheinend ist die Schräglage entstanden, weil Cleo ohne ihre Manu in den Hort gegangen ist und Manu sich auch nicht ganz so normal benimmt wie sonst. Klar, ihr geht es nicht gut, das hat garantiert Auswirkungen auf ihr Verhalten. Sind wir doch mal ehrlich: wenn wir ein paar Tage nicht ordentlich zum Klöchen gehen können, sind wir ein bisschen verändert, oder?

Nun muss ich schauen, dass ich die allgemeine Lage wieder in die Waagerechte bringe. Im Moment sitze ich auf dem Boden, habe unsere Kuscheldecke ausgepackt und schon liegen die beiden Kroaten neben mir. Eng beieinander, so wie immer. In den nächsten Tagen werde ich also peinlichst darauf achten, dass unser Verbund wieder zu alter Harmonie findet.