Unsere 3 Tölen Daphne, Manu und Cleo machen uns viel Freude. Mal mehr, mal weniger…

Cleo, unser Riesenbaby mit ihren schlappen 70cm Rückenhöhe, sorgt seit geraumer Zeit für Kummer. Seit Dezember 2012 ist sie bei uns, seit Mitte 2013 berichte ich dem (mittlerweile ehemaligen) Haustierarzt, dass der Hund ein Problem mit seinem Gangwerk hat. Details hierzu im Bericht „was machst Du mit dem Knie“. Es wurde gemutmaßt, dass es eine HD sein könnte, bei Hunden dieser Größenordnung keine Seltenheit. Die HD hat sich Gott sei Dank nicht bestätigt, die Hüften und die Wirbelsäule sind völlig OK. Trotzdem läuft der Hund unrund und kann sich nur sehr schwerfällig erheben.

Im Juli 2014 trat Cleo hinten rechts nicht mehr auf. Der mittlerweile neue (aber jetzt auch ehemalige) Tierarzt untersucht sehr gründlich, ich bin begeistert. Erste Diagnose: Bluterguss im Knie, vielleicht Kreuzbandriss. Es wurde absolute Schonung verordnet, ausgestattet mit einer Grosspackung Schmerzmittel fuhren wir in den Urlaub. In den Wanderurlaub! Daraus wurde dann nichts, wandern war ersatzlos gestrichen. Stattdessen war Kniebeobachtung angezeigt. Lt. Arzt sollten die Beschwerden nach 8 Tagen deutlich nachlassen, taten sie aber nicht. Aus dem Urlaub Tierarzt angerufen und um Übersendung der Röntgenaufnahmen gebeten, falls wir am Urlaubsort zum Arzt müssen. Haben wir dann nicht gemacht, aufgrund der Schlechtwetterlage sind wir früher nach Hause gefahren und sofort wieder zum Tierarzt gegangen. Erneute gründliche Untersuchung, Fazit: Kreuzbandriss nahezu ausgeschlossen, es ist der Bluterguss und das dauert eben.

So weit, so schlecht. Cleo geht es nicht gut, sie kommt kaum mehr hoch, laufen mag sie auch nicht. Durch den Tipp einer guten Tierschutzfreundin haben wir einen Termin in der Tierklinik Duisburg Kaiserberg vereinbart. Ich habe der Ärztin alles geschildert, sie hat mitgeschrieben und nach wenigen Minuten gesagt, Cleo solle jetzt mal aufstehen und um den Behandlungstisch laufen. Also Tisch umrundet, Ärztin steht auf, ein Griff an Cleos rechtes Knie und O-Ton: Das Knie ist im Eimer. Dann musste ich auf den Gang und ab in den Garten, eine kleine Treppe laufen. Die Ärztin schaut sich alles an, leitet uns zurück in das Behandlungszimmer, Griff an das linke Knie und unsere Cleo schreit laut auf. Wieder O-Ton: Tja, das linke Knie ist auch im Eimer, momentan noch schlimmer als das rechte.

Patsch. Mir bricht der Schweiß aus, als sie mir die Behandlungsmöglichkeiten aufzählt. Es gibt diverse OP Methoden, 2 davon kämen in Betracht, 1 davon würde sie bevorzugen. Heutzutage, so sagt sie mir völlig trocken, würden die Hundebesitzer sich im Internet selber schlau machen und den Ärzten sagen, nach welcher OP Methode dem Hund geholfen werden soll. Ich bekomme einen Zettel mit den Begriffen und einen Termin wenige Tage später, dann wollen wir alles Weitere besprechen. Natürlich, so sagt sie, kann man auch nichts machen. Wenn unsere Cleo auf der Strasse leben würde, müsste sie auch klarkommen. Das geht ja nun mal gar nicht, sicher machen wir etwas. Unsere Hunde sollen keine unnötigen Schmerzen haben. Wohlgemerkt unnötig, die drastischen Strafen wie Blechschüssel schmeißen und Kicks mit dem Fuß stehen hier nicht zur Diskussion. (das ist eigentlich ein Insider, den unsäglichen Diskussionen um César Millan und Michael Grewe, die ich beide sehr anerkenne, geschuldet).

Klar habe ich die OP Methoden nachgelesen. Aber ich bin ein Laie und werde den Teufel tun, einer so erfahrenen  Ärztin ins Handwerk zu pfuschen. Bei beiden OP Methoden werden Knochen zersägt, gefällt mir beides gleichermaßen schlecht. Aber wenn es hilft… Also rufe ich zum vereinbarten Termin an, bitte die Ärztin, die für Cleo beste OP Methode zu wählen und bekomme daraufhin einen Termin 3 Tage später. Morgens um 08:00 soll ich sie bringen, dann erfahre ich auch den genauen Ablauf.

Also stehen wir zum vereinbarten Termin in der Klinik. Dort geht es zu wie auf dem Bahnhof, es ist ein irrer Betrieb. Trotzdem läuft alles völlig unaufgeregt. Man spürt, dass hier eine perfekte Organisation vorherrscht. Wir werden aufgerufen, ich bekomme erklärt, wie sie vorgehen. Ich muss Cleo dort lassen, vor 16:00 brauche ich auch nicht wiederzukommen. Man, ist mir das schwergefallen, unser Riesenbaby dort zu lassen. Ich habe mir aber noch einen Gag erlaubt, um den Mitarbeitern der Klinik auch mal was zu lachen zu bieten. Habe ein Schild gebastelt und es Cleo um den Hals gehängt:

 

Cleo mit dem Klinikschild

Cleo mit dem Klinikschild

Cleo nach Rückkehr aus der Klinik

Cleo nach Rückkehr aus der Klinik

Das Schild hat wohl die Runde gemacht, als wir Cleo am späten Nachmittag wieder abholen durften, sprach uns nahezu jeder der Mitarbeiter an, sie hatten alle viel zu lachen. So sollte es auch sein. Dann wurde uns noch einmal erklärt, was genau gemacht wurde und wie wir uns verhalten müssen.

 

Unser Hund bekam die Erlaubnis, 3mal pro Tag je 5 Minuten an kurzer Leine Gassi zu gehen. Nicht springen, nicht hüpfen, keine Treppen, keine ruckartigen Bewegungen. Oha, das klang ja vielversprechend.

Am Abend nach der OP herrschte helle Aufregung. Konnte sie auftreten, sollten wir ihr diese komische Gehhilfe umbinden, die ich in den Tagen vor der OP noch extra gekauft hatte? Würde sie die Stufe vor dem Haus schaffen?

Fortsetzung folgt