Wer diesen alten Kriminalfilm nach der Vorlage von Agatha Christie mit der wunderbaren Margaret Rutherford alias Jane Marple nicht kennt,  hat meiner Meinung nach etwas verpasst. Zwischen ihr, dem Film und dessen Inhalt gibt es nichts abzuleiten, was zu uns passt. Außer dem Titel, den kann man so schön abwandeln in:

NULL DREI ZWANZIG IN BÜDERICH.

Genau, jetzt kommt, worauf die Welt (!) gewartet hat. Häufchenalarm im Hause Itjeshorst. Und exakt zu der genannten Uhrzeit kommt unser Mittelzwerg Manu mit einer klaren Ansage in unser Schlafzimmer. Vergeblich versucht dieser arme Hund, sein Frauchen aus dem Land der Träume zum holen. Zweckloses Unterfangen, wenn die Herrin des Hauses schläft, schläft sie. Da könnten getrost umfangreiche Renovierungsmaßnahmen starten, ich würde wahrscheinlich erst wach, wenn die Abrissbirne bedrohlich über meinem Kopf schwebt.

Also wendet Manu sich vertrauensvoll an den Herrn des Hauses. Dieser begreift sofort in der Sekunde, was die Stunde geschlagen hat. Beachtlich um die nachtschlafende Zeit. Der Gatte also nicht faul und… weckt mich. Setzt mich kurz über die Sachlage in Kenntnis, während der Rabauke sich bereits wieder in Richtung Haustür bewegt hat. Blitzartig schwinge ich mich leichtfüßig wie eine Elfe (oder wie heißt das Tier mit dem Rüssel, nachts kurz nach drei komme ich nicht so schnell auf den Namen) und stürme zur Tür. Schuhe und Jacke an, Stirnlampe aufgesetzt, Kotbeutel griffbereit, Manu an die Schleppleine und raus auf die Strasse. Manu schafft ca. 3 Meter, dann nimmt sie Haltung ein. Mmmhh, Mist, Position passt anscheinend nicht. Oder sie erwartet den Schmerz, der aber wohl offenkundig ausbleibt, zumindest piept sie nicht. Klare Sache, so vollgepumpt mit Schmerzmitteln kann ihr auch gar nichts wehtun. Also läuft sie einen halben Meter weiter und dann – dann kommt’s. Mit recht lauter Begleitmusik, was aber nicht so stört, wir sind ja mutterseelenallein, sprudelt, strömt, schießt, läuft, gleitet und welche Bezeichnungen auch immer passen könnten, gesammeltes Werk aus ihr heraus. Meine Güte, was für eine Erleichterung, und das ist nun wirklich mehr als doppeldeutig :-).

Ich versuche recht erfolglos, die Hinterlassenschaften mittels eingepackter Kotbeutel zu beseitigen. Klappt nicht oder nur bedingt, sprichwörtlich gesehen gleiten mir die Dinge aus der Hand. Der Gatte steht in sicherer Entfernung und sagt nur ein Wort: „Gießkanne“. Ich antworte: „Ja“. Um die Uhrzeit und in Anbetracht der Dinge ist mehr an ehelicher Kommunikation nicht drin. Die Gießkanne bringt etwas Farbe ins Spiel, im Schein meiner Stirnlampe leuchtet sie besonders schön. In unmittelbarer Nähe des Tatortes ist Gott sei Dank ein Abfluß und genau dorthin läuft es.

Kaum 30 Minuten später liegen wir wieder im Bett. So schnell kann es gehen, wenn es denn geht. Meine Güte, da bin ich Stunde um Stunde mit den Tölen unterwegs. Laufe durch strömenden Regen, tummle mich in den Feldern Büderichs, drehe immer und immer wieder meine Runden für nichts und wieder nichts.

Ich hoffe nicht, dass uns so etwas noch einmal ereilt. Aber für den Fall das doch -ich lege mich direkt ins Bett und warte einfach ab. Und ich hoffe ebenfalls, dass ich die Berichterstattung zu diesem Thema nun beenden kann und wir uns erfreulicheren Dingen zuwenden können.

Manus Auge sieht ganz gut aus, die Schwellung ist relativ abgeklungen. Dafür niest sie jetzt verdächtig oft, aber das ist jetzt wirklich ein neues Thema:-)